Informationen zum Therapiekonzept
Nach mehr als einem Jahr der Belastungssituation durch die Corona-Pandemie befinden sich viele Menschen in einer chronischen Stresssituation, die das Risiko für die Entwicklung einer psychischen Krankheit erhöht. Der Verlauf der vergangenen Monate zeigt deutlich, dass neben dem physischen Risiko auch eine Gefahr für die psychische Gesundheit besteht. Das in der Wissenschaft beschriebene »Long-Covid-Syndrom« bestätigt ebenfalls den Handlungsbedarf. Gleichzeitig sind die Versorgungskapazitäten für Psychotherapie begrenzt. Vor diesem Hintergrund bieten wir ein multimodales, verhaltenstherapeutisch orientiertes Behandlungskonzept im Rahmen einer stationären, psychosomatischen Rehabilitation an. Durch eine frühzeitige interprofessionelle Therapie kann langfristigen Beeinträchtigungen des Leistungsvermögens und der Teilhabe entgegengewirkt und diese verhindert oder reduziert werden.
Unser Reha-Konzept Covid-19 beinhaltet
- die individuellen Aufnahmegespräche (ärztlich und psychotherapeutisch)
- die Diagnostik
- die Evaluation von Vorbefunden
- verhaltenstherapeutisch orientierten Gruppentherapien:
- zur Angstbewältigung
- zur Depressionsbewältigung
- zur Schmerzbewältigung
- zur Trauerbewältigung
- problemlöseorientierte Basisgruppen
- ein Gruppentraining zum Aufbau von Resilienzfaktoren und zur Förderung der Aktivierung von Ressourcen angesichts der aktuellen Situation
- psychotherapeutische Einzelgespräche
- Entspannungsverfahren
- körperliche Behandlungsmodule:
- aus der Sport- und Bewegungstherapie, der Physiotherapie und der balneophysikalischen Therapie
- Atemtherapie inklusive Visualisierungsübungen zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung
- Ergo- und Kunst- oder Gestaltungstherapie
- medizinisch-berufsorientierte Rehabilitation (MBOR)
- Sozialtherapie
- Ernährungstherapie
Unter Zusammenwirken aller Professionen wird ein multimodaler Behandlungsplan mit dem Rehabilitanden erarbeitet. Der Einsatz der gewählten Therapien wird auf die mit dem Rehabilitanden festgelegten Rehabilitationsziele abgestimmt
- Menschen, die unter anhaltenden Corona-Spätfolgen leiden und psychisch beeinträchtigt sind.
- Menschen, die zwar nicht an Corona erkrankt sind, aber aufgrund der Corona-Pandemie seelisch leiden und mit verstärkten Störungen in den Bereichen:
- Angststörungen
- Depressionen
- somatoforme Störungen und Somatisierungsstörungen
- Traumafolgestörung
- Zwangsstörungen durch besondere Hygienevorschriften
- Menschen die seelisch überfordert sind, insbesondere:
- Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege, Ärzte
- Alleinstehende
- Alleinerziehende